Meine lieben Freunde.

Seit Ende 2008 arbeite ich nun schon an den Berrá Chroniken. Doch eigentlich ist "arbeiten" das falsche Wort. Von damals bis heute lebe ich den Traum der Selbstverwirklichung. Wer glaubt, dass ich es nach mittlerweile 9 Jahren geschafft habe aus dieser Selbstverwirklichung einen Beruf zu machen, der irrt sich. Ich bin ein Autodidakt durch und durch. Self-Publisher, Selbstverleger, finanziell fehlgeleiteter Träumer. Nennt es wie ihr wollt. Tatsache ist, dass ich seit Anbeginn meiner Autoren-"Karriere" mehr investiert als gewonnen habe. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, ist mir das völlig egal.

Seht euch doch nur meinen künstlerischen Werdegang an. Ich war von 2004 bis zur Auflösung 2011 Mitglied einer echt tollen ambitionierten Band namens "Herbstschmerz". Obwohl wir damals durchaus eine professionelle Karriere und damit auch eine gewisse Gewinnorientierung anstrebten, haben wir uns stets unseren Idealismus erhalten. Die Möglichkeit Musik machen zu können stand immer an erster Stelle.

Und genauso verhält es sich bei mir heute immer noch wenn es um meine Bücher oder meine Musik geht. Ich bin glücklicherweise nicht auf das Einkommen als Autor oder Musiker angewiesen. In diesem Fall wäre ich wohl schon längst eines qualvollen Hungertodes gestorben. Vielmehr habe ich das Glück, dass ich in der Lage bin in meine eigenen Werke zu investieren um sie den Lesern und Hörern zugänglich zu machen. Wie oft habe ich schon den Satz gehört „Ich würde für dein Buch auch locker 5,-€ mehr zahlen!“? Das mag vielleicht sein. Aber hätten diese Leute das Buch überhaupt gekauft wenn es 5,-€ mehr gekostet hätte? Vielleicht ja. Vielleicht nein. Doch wozu ein Risiko eingehen?

Für mich bedeutet das Schreiben dasselbe wie das Musizieren. Ich möchte einen Weg schaffen den Menschen in Erinnerung zu bleiben. Das mag vielleicht naiv klingen oder für einige vielleicht sogar heuchlerisch. Doch genau das ist es was mich antreibt. Ich habe schon mehr als einmal jemanden auf seinen letzten Weg begleitet, dessen Zeit eigentlich noch nicht hätte kommen dürfen. Eines hat sie alle miteinander vereint. Die Trauer etwas nicht in die Tat umgesetzt zu haben, wovon sie ihr ganzes Leben lang geträumt haben. Vielleicht war es auch die Angst in Vergessenheit zu geraten. Bei mir ist es wohl eine Mischung aus beidem.

Mit jedem Leser, jedem Hörer den ich erreiche, wird mir mein Herz ein wenig leichter. Denn in mir wächst die Hoffnung heran, dass sich dieser Mensch noch an meine Geschichten erinnern wird, wenn ich schon nicht mehr da bin.

„Warum hast du keinen Verlag?“, haben mich einige gefragt. Nun. Was soll ich sagen? Eine Zeit lang habe ich tatsächlich versucht einen namhaften Buchverlag zu finden. Doch wie ihr euch denken könnt, erfolglos. Mittlerweile bin ich es Leid geworden mehr Zeit auf die Suche nach einem Vertrag zu verwenden, als an meinen Büchern zu schreiben. Deswegen habe ich den Umstand akzeptiert, dass ich weiterhin ein Self-Publisher bin. Und ich bin stolz darauf.

 

Euer René